Rasse: | Zwergpudel |
Synonyme: | Kleinpudel |
Herkunft: | Frankreich |
FCI-Gruppe: | Gruppe 9, Sektion 2: Pudel - Standard Nr. 172 |
Verwendung: | Begleithund Familienhund |
Fell: | dichte und lockige Haare |
Farben: | Schwarz, Weiß, Schwarz und Loh, Creme, Blau, Rot, Silber, Braun, Grau |
Größe: | 28 – 35 cm |
Lebenserwartung: | 14 - 17 Jahre |
Der überaus beliebte Zwergpudel gewinnt schnell die Herzen der Menschen. Doch der kleine Kerl ist nicht zu unterschätzen. Unter dem Lockenkleid schlägt ein intelligentes, mutiges Herz. Häufig wird der Zwergpudel fälschlicherweise mit dem nochmals kleineren Toypudel über einen Kamm geschert.
Herkunft und Geschichte
Die Länder Frankreich, Russland und Deutschland beanspruchten für sich, Herkunftsland des Pudels zu sein. In den 30er Jahren legte der FCI, wie schon beim normalen Pudel oder Großpudel, Frankreich als Ursprungsland fest. Seit 1930 werden Zwergpudel gezüchtet. Es ist eine eigene Rasse und keine Zwergform des Pudels.
Der Pudel war ursprünglich ein Jagdhund, der Enten aufstöberte und die erlegten Tiere apportierte. Außerdem wirkte der intelligente Hund bei den Kunststücken von Schaustellern und Zirkusartisten mit. Schon im alten Rom wurde der Vorläufer des Pudels als gelehriges und arbeitswilliges Tier beschrieben.
Die modernen Züchtungen haben ihren Jagdtrieb weitestgehend verloren, apportieren jedoch sehr gerne. Die gelehrigen Tiere wirken auch heute im Zirkus und bei verschiedensten Künstlern mit.
Beschreibung
Nach Rassestandard ist der Zwergpudel 28 – 35 cm hoch. Sein Haarkleid ist uni in allen Farben. Mittlerweile gehören auch weiße Pudel mit schwarzen Flecken und schwarz-loh-farbene Tiere zur Rasse. Der Zwergpudel hat kein Fell sondern ein dichtes Haarkleid. Die Haare sind lockig, elastisch und von gleichmäßiger Länge. Da sie immer weiter wachsen, müssen sie regelmäßig geschnitten werden. Für Ausstellungen muss der Pudel entsprechend den Standards geschoren werden.
Zwergpudel sind bis zu 14 Kilogramm schwer und werden 14 bis 17 Jahre alt. Ihre Augen sind leicht gestellt. Mit seinem federnden Gang strahlt er grazile Eleganz aus.
Wesen und Charakter
Der lebhafte und fröhliche Charakter des Zwergpudels macht ihn zu einem treuen Gefährten für Einzelpersonen und für Familien. Er bindet sich stark an seine Besitzer, die er auch beschützt. Der Zwergpudel erträgt es schlecht, wenn er alleine gelassen wird. Sein gutes Sozialverhalten macht die Erziehung leicht. Daher ist er auch für Anfänger geeignet. Er ist freundlich zu Kindern. Als Begleithund passt sich der überaus kluge und lernfähige Hund mühelos an seine Lebensumstände an. Er hat einen großen Bewegungsdrang und ist sehr arbeitsfreudig. Aufgrund seines Ursprungs ist er gerne im Wasser.
Haltung und Pflege
Der Zwergpudel fühlt sich sowohl in der Etagenwohnung als auch in einem Haus mit Garten wohl. Er braucht viel Bewegung und will auch in seiner Intelligenz gefördert werden. Ist er unterfordert oder fehlt ihm Beschäftigung, wird er nervös oder aufgedreht. Hundesport wie Agility oder Obedience sind eine gute Beschäftigung für diesen ehemaligen Arbeitshund. Außerdem holt er für sein Leben gern geworfene Bälle zurück. Er versteht einzelne Worte und lernt Kunststücke. Das Haarkleid des Zwergpudels muss 2 bis 3 Mal in der Woche gekämmt werden. Sonst verfilzt es. Die Schur erfolgt alle 6 bis 8 Wochen.
In der Ernährung ist der Zwergpudel anspruchslos und genügsam. Er lässt sich jedoch leicht verwöhnen und lehnt dann einfaches Futter ab.
Häufige Krankheiten
Zwergpudel können progressive Retinaatrophie bekommen. Bei dieser Augenkrankheit stirbt die Netzhaut allmählich ab und sie erblinden.
Eine weitere Augenkrankheit ist der graue Star (Katarakt), bei der sich die Augenlinse trübt.
Im Laufe des Lebens kann sich die Kniescheibe verlagern (Patellaluxation) und die Hunde hinken.
Bei der angeborenen Harnleiterektopie mündet der Harnleiter nicht in die Blase sondern direkt in die Harnröhre. Der Hund kann den Urin nicht zurückhalten und verliert immer wieder Urintropfen. Das kommt häufiger bei Hündinnen vor als bei Rüden.
Die Talgdrüsen können sich entzünden. Die Haare werden dann nicht richtig versorgt und fallen aus. Die Sebadenitis ist nicht heilbar.