Rasse: | Neufundländer |
Herkunft: | Kanada |
FCI-Gruppe: | Gruppe 2, Sektion 2: Berghunde – FCI-Nr. 50 |
Verwendung: | Begleithund Jagdhund Familienhund Fischerhund |
Fell: | dichtes, langes, doppeltes Fell |
Farben: | Schwarz, Braun, Grau, Schwarz-Weiß |
Größe: | 66 - 71 |
Gewicht: | 50 - 68 kg |
Lebenserwartung: | 11 - 12 Jahre |
Herkunft und Geschichte
Ursprünglich stammt die Rasse, wie der Name schon erahnen lässt, aus Neufundland. Hierbei handelt es sich um eine Insel im Atlantik vor der Küste Kanadas. Laut einiger Überlieferungen vom 15. Jahrhundert seien die Vorfahren der Hunde damals die Begleiter von den sogenannten Beothuk-Indianern gewesen. Zudem herrschte dort ein spezielles raues Klima vor, dass die Vierbeiner prägte und eine eigenständige Rasse entwickeln ließ. Die Indianer setzen die Neufundländer beim Fischen und auf der Jagd nach Bibern oder diversen Wasservögeln ein. Hierzu waren sie aufgrund ihrer hohen Ausdauer und auch einer idealen Wetterfestigkeit perfekt geeignet. Und im Winter konnten die kräftigen Hunde die Schlitten der Indianer über Eis und Schnee ziehen.
Wesen und Charakter
Trotz seiner Größe (Rüden bis zu 71 cm, Hündinnen bis 66 cm) eignet sich der Neufundländer auch für unerfahrene Hundebesitzer. Er hat einen sehr gutmütigen Charakter und eignet sich daher auch ideal als Familienhund. Zudem ist er sehr an neuen Dingen interessiert und ist dabei sehr mutig. Gegenüber Menschen und auch Artgenossen ist er sehr friedlich. Somit kommen auch relativ unerfahrene Hundebesitzer sehr gut mit dem großen Hund zurecht.
Der Neufundländer sehr lieb zu Kindern und bei seinen Liebsten sehr anhänglich. Daher sollte er auch niemals in einem Zwinger gehalten werden. Denn die Trennung von seiner Familie verträgt er nicht gut. Wenn er noch jung ist, verfügt er zudem über einen sehr ausgeprägten Spieltrieb. Grundsätzlich ist er aber sehr gelassen und gemütlich. Anders sieht es aus, wenn er einen See, Bach oder auch das Meer sieht, denn dann kommt sein Temperament als früherer „Küstenhund“ zum Vorschein.
Haltung und Pflege
Der Neufundländer benötigt viel Platz, regelmäßig frische Luft und Kontakt mit Wasser. Daher sollten die täglichen Spaziergänge auch möglichst an einem See, Bach oder wenn möglich an einem Meer stattfinden. Ein Leben in der Stadt eignet sich hingegen nicht, wenn ein Neufundländer gehalten werden soll. Besser ist ein umzäuntes Grundstück auf dem Land, bei dem ein großer Garten vorhanden ist. Nicht besonders sehr aktiven Hundehaltern kommt entgegen, dass der bärenähnliche Hund auch mit kürzeren Spaziergängen zufrieden ist. Wichtig ist nur, dass sich ein Gewässer in der Nähe befindet.
Die Besonderheit dieser Hunde ist ihr wasserfestes Fell, was ihnen beim Schwimmen entgegenkommt. Sonne mögen sie allerdings nur in Maßen, sodass es schön ist, wenn im Garten eine Hundehütte steht, in der er geschützt ist. Das Fell des Neufundländers sollte mehrfach pro Woche gestriegelt werden. Wenn gegen den Strich des Felles gebürstet wird, richten sich die Haare wieder von alleine auf, hierfür kann zum Beispiel ein grober Kamm verwendet werden.
Wenn ein Neufundländer gehalten werden soll, gilt es auch die beträchtliche Futtermengen zu beachten. Da er hierbei nicht sehr wählerisch und ein idealer Futterverwerter ist, neigt er relativ schnell zur sogenannten Fettleibigkeit. Daher sollte er auch nicht die Mengen bekommen, die auf den Packungen von Trockenfutter angegeben sind. Denn diese sind für Neufundländer in den meisten Fällen zu hoch angesetzt. Ein ausgewachsener Rüde sollte am Tag nicht mehr als 600 Gramm eine Hündin nicht mehr als 450 Gramm erhalten. Hier gilt es natürlich die Körpergröße und die Bewegung zu beachten.
Häufige Krankheiten
Aufgrund ihrer genetischen Prädisposition, neigen viele große Hunde zu einer sogenannten Dysplasie der Ellenbogen und auch der Hüftgelenke. Und auch der Neufundländer ist hiervon nicht selten betroffen. Hierbei kommt es zu einer Inkongruenz der Gelenke durch unterschiedliche Entwicklungsfehler. Zudem kommt es zu Arthrosen, wodurch Gelenkschmerzen entstehen. Weitere häufige Krankheiten, die bei Neufundländern auftreten sind Taurinmangel und Cystinurie (Stoffwechselerkrankung).