Grosser Münsterländer

Grosser Münsterländer
Rasse:Grosser Münsterländer
Synonyme:

Grosser Münsterländer Vorstehhund

Herkunft:Deutschland
FCI-Gruppe:Gruppe 7, Sektion 1: Kontinentale Vorstehhunde – FCI-Nr. 118
Verwendung:Apportierhund
Jagdhund
Vorstehhund
Größe:59 - 61 cm
Gewicht:25 - 29 kg
Lebenserwartung:12 - 13 Jahre

Der Große Münsterländer wird hauptsächlich als arbeitsfreudiger Jagd- und Vorstehhund für die Jagd in Wald, Feld und Wasser eingesetzt. Auch im Hundesport oder als Such- und Spürhund stellt er seine Fähigkeiten gerne unter Beweis und ist als Familienhund sehr beliebt. Das Haarkleid schützt ihn weitgehend gegen äußere Einflüsse und macht ihn unempfindlich gegen Kälte, Nässe oder Dornen. Nicht zu verwechseln ist der Große Münsterländer mit dem Kleinen Münsterländer.

Herkunft und Geschichte

Der Große Münsterländer ist heute in großen Teilen Europas sowie in Nordamerika zu finden. Sein Ursprung liegt in Deutschland und reicht zurück bis ins Mittelalter auf den weißbunten Vogel- und Beizhund. Im 16./17. Jahrhundert ist er auf zahlreichen Gemälden abgebildet und galt bis zum Ende des 19. Jahrhunderts als Schäferhund.

Seine planmäßige Zucht begann 1879, als in Hannover die ersten Rassemerkmale für den Deutsch-Langhaar festgelegt wurden. Allerdings wurden schwarzweiße Hunde nicht anerkannt, da sie ursprünglich eine Farbvariante des „Deutschen Langhaarigen Vorstehhundes“ waren. Sie wurden daher 1908 gänzlich von der Zucht als Deutscher Langhaarhund ausgeschlossen.

Da schwarzweiße Münsterländer vor allem im westfälischen Münster und im Süden Niedersachsens sehr geschätzt wurden, gründete sich 1919 der „Verein für die Reinzucht des langhaarigen schwarz-weißen Münsterländer Vorstehhundes“, der sich ihrer Zucht annahm. 1936 erhielt der Große Münsterländer seinen eigenen Zuchtstandard und wird mittlerweile im FCI-Standard geführt.

Wesen und Charakter

Grosser MünsterländerDer Große Münsterländer gilt als leichtführig, ist intelligent und ausgesprochen gelehrig. Er zeigt keine Nervosität, besitzt ein lebhaftes Wesen und ist kinderlieb. Zum Gehorsam kann er bereits im Welpenalter leicht erzogen werden. Der Große Münsterländer benötigt viel Platz und Auslauf und wird vor allem für die Jagd nach dem Schuss in Feld, Wald und Wasser verwendet, wo er gleichermaßen gut einsetzbar ist.

Sein starker Finderwille und die tiefe, konzentrierte Nasenarbeit fördern die Suche nach verwundetem Wild und das Verlorenbringen, da er gerne schwimmt und apportiert.

Durch seine Eignung als Wach-, Hof- und Hütehund verteidigt er sein „Revier“ auch gegen mögliche Eindringlinge, ist jedoch nicht aggressiv.

Der Große Münsterländer ist nicht nur körperlich aktiv, sondern leistet auch gerne geistige Arbeit. Wird er nicht für die Jagd eingesetzt, empfiehlt sich der Hundesport als Ausgleich. Auch die Ausbildung als Such- und Spürhund fördern die Kopfarbeit und den Bewegungsdrang der Hunderasse

Haltung und Pflege

Für Anfänger ist der Große Münsterländer nicht empfehlenswert und er wird von Züchtern meist auch nur in die Hände von Jägern abgegeben. Die Hunderasse ist pflege- und zeitintensiv, denn das Fell muss täglich gebürstet bzw. gekämmt werden, damit es nicht verklettet. Zudem benötigt der Vierbeiner viel Platz und Auslauf, weshalb der Große Münsterländer als Wohnungs- oder Stadthund ebenso wenig geeignet ist, wie als Zwingerhund.

Ein Haus mit Garten und ein Besitzer, der viel Zeit für ausgedehnte Spaziergänge hat, sind daher wichtig und sorgen dafür, dass sich der Große Münsterländer wohlfühlt. Seinem Wesen und Charakter entsprechend ist seine Haltung als Jagdhund optimal, er ist aber auch sehr kinderlieb und daher für Familien eine Bereicherung.

Wird er nicht zur Jagd genutzt, benötigt der Große Münsterländer eine abwechslungsreiche Beschäftigung. So kann er zum Beispiel beim Hundesport oder in der Ausbildung als Such- und Spürhund sein Können unter Beweis stellen.

Hinsichtlich der Ernährung ist der Große Münsterländer unproblematisch, wenn Dosierung und Futterzusammensetzung dem hohen Energieverbrauch dieser aktiven und sportlichen Hunderasse angepasst sind.

Häufige Krankheiten

Beim Großen Münsterländer sind nur wenig Gesundheitsprobleme bekannt. Das lange Fell verhindert allerdings eine Sauerstoffzufuhr an die Ohren, wodurch diese nicht ausreichend „belüftet“ werden. Es kommt vermehrt zur Bildung von Ohrschmalz, der zu Entzündungen und Juckreiz führt. Weiterhin besteht beim Großen Münsterländer das Risiko, an einer Hüftdysplasie zu erkranken.