Möchte man Zuchterfolge erzielen oder eine ungewollte Empfängnis seiner Hündin verhindern, dann sollte man den hormonellen Zyklus seines Hundes kennen, der auch als Hitzezyklus bezeichnet wird. Deshalb wird auch davon gesprochen, dass eine Hündin „heiß“ ist, wenn bei ihr die Empfängnisbereitschaft vorhanden ist.
Die Reife der Hündin
Die hormonelle Reife in Bezug auf die Zeugungsfähigkeit wird bei den meisten Hunderassen im Alter von etwa sechs Monaten erreicht. Bei verschiedenen Rassen gibt es Abweichungen, über die man sich beim Tierarzt informieren kann.
Im Durchschnitt sind die Hundedamen zwei Mal pro Jahr empfängnisbereit. Der Zyklus einer möglichen Empfängnis dauert etwa 21 Tage und vollzieht sich in drei Etappen.
- In der ersten Phase schwillt die Vulva sichtbar an. Das lockt die Rüden und lädt sie zu einer Paarung ein.
- Nach etwa fünf bis zehn Tagen erfolgt der eigentliche Eisprung, was bedeutet, dass in den kommenden Tagen die Chancen auf eine erfolgreiche Paarung am höchsten sind.
- Abgeschlossen wird der Zyklus von einer Blutung, die signalisiert, dass es zu keiner erfolgreichen Befruchtung gekommen ist. Sie wird begleitet vom Abschwellen der Vulva und einem Nachlassen des Interesses an den männlichen Artgenossen.
Wie erkennt man, ob eine Hündin schwanger ist?
Eine eindeutige Gewissheit ist in einem frühen Stadium nur durch eine tierärztliche Untersuchung zu bekommen. Das ist nach etwa drei bis vier Wochen möglich. Der Veterinär kann eine Vergrößerung des Uterus ertasten oder mit Hilfe einer Ultraschall-Untersuchung die Gewissheit bringen. In späteren Stadien der Schwangerschaft können Röntgenuntersuchungen konkrete Ergebnisse zur Anzahl der zu erwartenden Welpen und ihrer Lage im Uterus bringen.
Doch auch der Besitzer des Tiers kann bei genauer Beobachtung einige Veränderung an seiner Hündin feststellen. War die Besteigung durch einen Rüden erfolgreich, bleibt die Schwellung der Vulva auch am Zyklusende oft bestehen. Sie wird teilweise begleitet von einem leichten Ausfluss. Nach etwa vier Wochen kann auch ein leichtes Anschwellen der Brustwarzen beobachtet werden, das durch die verbesserte Durchblutung zustande kommt.
Zu erwartender Hundenachwuchs kann auch mit Veränderungen des Verhaltens und der Fressgewohnheiten einher gehen. In den ersten Wochen kann es sein, dass die Hündin einen Bogen um ihren vorher umlagerten Fressnapf macht oder sich regelmäßig übergeben muss. Hündinnen kennen eine ähnliche Übelkeit während der ersten Wochen, wie sie auch beim Menschen beobachtet wird.
Die Schwangerschaft beim Hund
Bei der Hündin vergehen von der Empfängnis bis zum Wurf durchschnittlich 62 Tage. Abweichungen sind möglich. Tierärzte und Züchter verzeichnen Würfe schon ab dem 54. Tag bis hin zum 72. Tag. Diese Differenz liegt in einem tolerierbaren Rahmen.
Kurz vor dem Werfen nimmt das Bauchvolumen der Hündin erheblich zu. Ein deutliches Anzeichen für die unmittelbar bevorstehende Geburt der Welpen ist ein Absinken der Körpertemperatur der werdenden Mutter. Das geschieht etwa 24 Stunden vor Beginn des Wurfes.
Hinzu kommt gelegentlich ein grünlicher Ausfluss, der das Platzen der Fruchtblase anzeigt. Auch wird die Hündin häufig unruhig und legt immer wieder kurzzeitig einen keuchenden Atem an den Tag, der von den einsetzenden Wehen ausgelöst wird.